Der Berber - Typisierung
Der Typ Kairouan
Der Typ Kairouan ist als der östlichste Schlag zu nennen, ein
kalibriges, oft grosses Berberpferd mit gewaltiger Schulterpartie,
enormem Widerrist und beachtlicher Gurtentiefe. Diese Pferde neigen zu
leichteren Hälsen und ein öfter zu beobachtender Mangel ist ein Axthieb
und ein zu kurzer Hals. Die Kruppe ist rund und lang mit sehr tief
eingestecktem Schweif. So steht die Masse des Halses nicht immer im
richtigen Verhältnis zur üppigen Schulter und Kruppe. Der Kairouanese
ist temperamentvoll mit grossen Bewegungen und einem nicht selten
zurückhaltenden Wesen, das sich mitunter selbst dem eigenen Herrn
gegenüber nicht vollständig öffnet. Diese Merkmale hat dieser Typ
Berber auch an seine Araber-Berber Nachfahren dieser Region erfolgreich
vererbt, sodass auch Araber-Berber aus der Region Kairouan oft in
besagtem Typ stehen.
Der Typ Constantine
Nach
dem algerischen Constantine ist ein Berbertyp benannt, dessen
Körper sich von der Brust zu den Flanken wenig verjüngt, oder
anders gesagt, ein tubenförmiger Leib mit schwacher Gurtentiefe
und ausgezeichneter Flankenanbindung. Dieser Typ hat häufig eine
sehr gefällige Vorderpartie mit starkem Hals und typvollem Kopf.
Das Langhaar ist mitunter wellig und nicht sehr dicht. Eine
kurze, mitunter schwache, stark abgeschlagene Kruppe mit deutlich
verkürztem Becken können bei diesem Typ in unterschiedlicher Ausprägung
auftreten und auf weit zurückliegendes Fremdblut hinweisen. Die
Constantiner haben gemeinhin ein waches, aber nicht langfristig
ausdauerndes Temperament und eine nicht übertriebene Intelligenz,
wodurch sie ruhig und zuverlässig sind. Ihre Bewegungen sind selten
spektakulär aber deutlich bequem und geschmeidig. Reine Berber
im Constantinetyp sind überall in Algerien verbreitet, da sich
in jüngster Zeit wohlhabende Fantasiareiter schöne Pferde auch
von weit her kommen lassen und ein reger Handel im Land die regionalen
Unterschiede verwischt.