Der Berber - Typisierung
Der Typ Kabylei
In den Gebirgsregionen Algeriens und Marokkos ist der Kabylei-Typ
zuhause. Er ist nach einem sehr wehrhaften und von Fremdeinflüssen
abgeneigten Volk benannt. Hier wird ein ursprüngliches Berberpferd mit
typvollem, zur Ramsnase neigendem Kopf und sehr stabilem Fundament
gezüchtet. Dieser Typ erscheint sehr tragfähig und stabil, ein
Eindruck, der aus den etwas kurzen Beinen und einem starken, langen
Rücken und einer ebensolchen Kruppe herzuleiten ist. Die Bewegungen des
Kabylen sind mitunter flach und wenig spektakulär, aber immer sehr
angenehm zu sitzen. Er hat ein sanftes, geduldiges, wenig impulsives
Wesen bei guter Besitzertreue.
Der Typ Hochplateau
Der
Hochplateautyp wird als das gefälligste Berberpferd
bezeichnet. Er ist ein Pferd im mittleren Stockmass mit charmanter,
fast femininer Ausstrahlung und einer sehr harmonischen,
imposanten Konfirmation. Hals und Kruppe sind mächtig, das Genick
lang, der Schweif tief eingesteckt. Oft ist eine an iberische
Pferde erinnernde Knieaktion und hohe Kadenz vor allem im Galopp
zu beobachten. Der Hochplateautyp ist sensibel aber sehr anhänglich
und im Selbstbewußtsein sehr auf Zuneigung und Bestätigung seines
Reiters angewiesen, wodurch er sich von duldsameren und geduldigeren
Berbern unterscheidet.
Dieser Typ ist der lebende Beweis, dass Reitmeister wie Pluvinel und
Guérinière mit ihren Schilderungen und Darstellungen hochbegabter
Dressurberber nicht übertrieben haben und der Berber zurecht der
Mitbegründer der Barockpferderassen genannt wird. Diese Pferde stammen
aus der marokkanischen und algerischen Atlasregion, wo in Abgeschiedenheit Berber hoher
Reinheit gezüchtet wurden und die Einwohner der Berberkultur noch heute treu geblieben sind und sich bemüht gegen
europäisches und arabisches Kulturgut verwehren.