Der Berber - Geschichte
Kolumbus und die Neue Welt
Im
gleichen Jahr der Vertreibung der Mauren aus Spanien (1492) entdeckte
Columbus die neue Welt und bald wurden in wachsendem Maße spanische
Pferde nach Amerika verschifft, die mit dem Ochsen und dem Kanu
die wichtigsten Hilfsmittel bei der Erforschung des Kontinentes
waren. In den 20er Jahren unseres Jahhunderts sammelten einige
Pferdezüchter im amerikanischen Süden aus Liebhaberei Pferde,
die dem ursprünglichsten aller amerikanischen Pferde am nächsten
kamen und teilweise in der Ahnenreihe bis zu den maurisch-spanischen
Besiedlerpferden zurückzuverfolgen waren. Aus diesen Zuchten und
wiederum Auslese aus Mustangherden und Criollobeständen suchte
in den 60er Jahren eine sehr engegierte Züchtergemeinschaft weitere
Zuchttiere aus, die sie "Spanish Barbs" nannte und unter strengsten
Richtlinien selektierte. Mit einer Zuchtbasis von 63 Tieren haben
die Spanish Barbs bei geschlossenem Zuchtbuch heute eine Population
von gut 350 Tieren erreicht; eine seltene und sehr bemerkenswerte
Rasse. Die Züchter beschreiben ihren Barb als quadratisches, nicht
sehr großes Edelpferd mit wenig weißen Abzeichen und einigen seltenen
Sonderfarben. Die Rittigkeit und vielseitige Einsetzbarkeit des
Spanish Barb sei unvergleichlich. Die runde, abfallende Kruppe
mit dem tief eingesteckten Schweif, der kurze Rücken mit dem gesunden
Widerrist und der gewaltigen, gewölbten Halsung sind ebenfalls
Eigenschaften, die ihn als Berberpferd ausweisen. Die frappierendsten
Gemeinsamkeiten aber sind seine extreme Besitzertreue, Besonnenheit
und Nervenstärke. Besonders die Besitzerteue ist den meisten amerikanischen
Pferderassen heute fremd. Hat sich nun eine so individuelle Eigenschaft
über mittlerweile 500 Jahre in Verbindung mit dem typischen Exterieur
erhalten, so kann man davon ausgehen, daß die Ursprungstiere dieses
Zuchtprogramms tatsächlich direkte Nachfahren der spanischen Besatzerpferde
waren.