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Der Berber  -  Geschichte

Die Zeit vor Christus

Wie das ursprüngliche Berberpferd einmal ausgesehen haben muß und welche Veränderungen die Rasse seither erfahren hat, ist nach den vorliegenden Quellen nicht länger unergründlich oder streitbar, sondern in greifbare Nähe gerückt. Doch den Anfang zu finden bleibt schwierig: "Die Geschichte des Berberpferdes reicht sehr weit zurück. Bis weit in prähistorische Zeiten (vor 4000 v. Chr.) sind die Spuren eines Pferdes in Nordafrika zurückzuverfolgen." Diese recht gewagte Theorie stammt von Dr. Yasmina Chaid-Saoudi, Doktorin der Paläontologie an der Universität in Algier, Algerien, 1988 und wird anhand von Knochen- und Zahnfunden eines "Equus Algericus" in den Sedimentgesteinen von Columnata im Südwesten der Region Tiaret (Algerien) nachgewiesen. Ob von diesem Wildpferd tatsächlich das heutige Berberpferd abstammt, oder z.B. der bekannte Wiener Hippologe Antonius in seinem 1922 verfassten Buch über die Abstammung der Haustiere näher an der Wahrheit ist, wenn er den Equus Orientalis vom südrussischen Tarpan herleitet, ja schon die Frage, ob das Pferd von Osten oder von Norden oder gar vom Süden in den sogenannten Maghreb kam, wird wohl schwerlich abschließend geklärt werden können.

Erste bildliche Darstellungen von Pferden in Nordafrika, von Menschenhand in die Felswände des Tassili-Massivs in Südalgerien geritzt, stammen aus der Zeit um 1800 v.Chr. und zeigen gerittene und, nach ägyptischem Vorbild, vor Streitwagen gespannte Pferde mit massiver Halsung und runder Kruppe. Obwohl das Pferd in dieser Zeit zur Jagd und in kriegerischen Auseinandersetzungen geritten wurde, muß man davon ausgehen, daß gezielte Zucht und Selektion erst erheblich später einsetzten. Als das Pferd wenig später im gesamten Mittelmeerraum verbreitet war und genutzt wurde, waren Pferde noch immer begehrte Tributware und Kriegsbeute, was darauf schließen läßt, daß man vielerorts mit der Nachzucht der Kriegsrösser in Gefangenschaft noch seine Schwierigkeiten hatte oder diese einfach zu aufwendig war. Die Pferde"rassen", die erwähnt wurden, weisen somit auf jene Gebiete hin, wo die Bevölkerung sich früh auf die Pferdezucht spezialisiert hatte und mit den Tieren Handel trieb, wie u.a. die Berberstämme Nordafrikas. Der Grieche Xenophon (430-354 v. Chr.) berichtet in seinen Werken "Über die Reiterei" und "Über den Reitobersten" bereits anschaulich von der Abrichtung von Kriegspferden, jedoch wenig über die Zucht und Aufzucht von Pferden. Diese Werke sind übrigens die zeitlich ersten Niederschriften über Pferde. Um zum Berberpferd zurückzukehren, sei angemerkt, daß sich Xenophon ausgesprochen lobend zu den Afrikanischen Pferden äußert.

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